Arthur Winter Exquisit Biografie – Professor Arthur Winter wird hier in einer dreidimensionalen Präsentation seiner Arbeit und Interessen porträtiert. Er ist einer der Verantwortlichen dafür, dass in seiner Rolle als Vertreter des Generaldirektors des VEB Exquisit das straffe Organisationsprinzip zwischen dem „Exquisit“-Markt und der Idee dahinter etabliert wurde. Auch bei der Gestaltung seiner Vertriebsumgebung behält er eine konsequente Haltung bei.
Als Designer liegt sein Fokus auf der Verbesserung der Alltagsästhetik. Diese realen Erfahrungen sind für seinen Unterricht an der renommierten Berliner Kunsthochschule von unschätzbarem Wert. Er übernimmt die Aufgaben der Schüler aus der Praxis und betrachtet seine Rolle als Führungskraft als kreative Herausforderung, um sie dazu zu inspirieren, Risiken einzugehen und neue Dinge auszuprobieren.
Die DDR war ein Land, das sicherstellen wollte, dass jeder Zugang zu Wohlstand und Gleichheit hatte, aber das Modelabel Exquisit fühlte sich dort nicht zu Hause. Die Modebranche beteiligte sich jedoch nicht. Mode ist wankelmütig und subjektiv. Das hat auch die DDR-Regierung erkannt. Und so wurde 1970 per Ministerialerlass Exquisit eingeführt.
Der Staat verpflichtete die Bürger der DDR, hochwertige und teure Kleidung zu erhalten. Um der Sehnsucht nach westlicher Kultur entgegenzuwirken, schufen Designer anspruchsvolle Kollektionen, die von der globalen Mode inspiriert waren.
Der Modedesigner Arthur Winter fungierte als kreativer Kopf des Unternehmens, stellte die talentiertesten Designer der Republik für Exquisit ein und lenkte das Unternehmen in Richtung geschäftsorientierterer Praktiken. Mit Erfolg. Die Verkäufe stiegen, da Exquisit in allen sozioökonomischen Schichten der DDR immer beliebter wurde. Es war eine Belohnung, bei Exquisit etwas für sich selbst kaufen zu können.
Die meisten Leute sparen für ein wirklich cooles Stück. Das war auch eine Verpflichtung für fantasievolle Designer. Teure Kleidung soll lange halten und gut aussehen. Sie hatten das Konzept der Langlebigkeit lange vor dem heute populären Begriff der Nachhaltigkeit in ihren Köpfen verankert.
Aufmerksamkeit auf globaler Ebene schenken
Es wurden keine Lader hergestellt und trendige Schnellzüge waren verboten. Die Exquisit-Designer schwärmen noch immer von ihrem utopischen Arbeitsplatz. Es wurden zwei jährliche Kollektionen konzipiert. Den fast ausschließlich handgezeichneten, zarten Kreationen wurde ausreichend Zeit zum Reifen gegeben, bevor sie mit feinsten Importstoffen zusammengenäht wurden.
Exquisit verbrachte 20 Jahre damit, einen Look zu entwickeln, der schließlich weltweit Aufmerksamkeit erregen sollte. Es bestand bereits ein Vertrag über eine prächtige Exquisit-Sales-Etage mit den Galeries Lafayette in Paris. Doch dann gab die Mauer nach. Und Exquisit war trotz seiner außergewöhnlichen Firmengeschichte und seines kreativen Designteams nicht robust genug, um nach heutigen Maßstäben zu bestehen.
Der Dokumentarfilm erzählt von den Hintergründen eines Unternehmens, das scheinbar nicht zur DDR gehörte, sich aber womöglich erst dort entwickelt hat. Es ist die Geschichte einer wunderschönen Insel, eingehüllt in das einheitliche Grau der sozialistischen Einheitlichkeit.
Für Ute Lindner lief alles nach Plan. Ihre Zukunft hatte sie bereits vor Augen, als sie 1982 an der Kunsthochschule Weißensee zur Schule ging. In diesem Semester haben sich fünf Frauen für einen Modedesign-Studiengang eingeschrieben.Streng nach der Nachfrage konkurrierten Hunderte von Bewerbern um eine Handvoll Studienplätze, und ein Lottogewinn kam einer erfolgreichen Bewerbung für ein College gleich.
Die kleine Frau mit den dicht geflochtenen dunklen Haaren, die in ihrem handgefertigten Umhang einen Hauch von raffinierter Eleganz ausstrahlt, hat etwas Schreckliches an sich. Die DDR prägte ihr weiteres Leben. In der ehemaligen DDR war das Studium des Modedesigns auf ein einziges Institut in Schneeberg beschränkt, sodass die Designer des Landes unglaublich gut vernetzt und mit der Arbeit der anderen vertraut waren. Arthur Winter entschied, dass Ute Lindner gut für eine Führungsposition bei „Exquisit“ passen würde.
Er war nicht nur ihr Professor, sondern auch der Chef des einzigen Modelabels der DDR, das es wagte, in Qualität und Design mit dem Westen zu konkurrieren. Sogar die DDR-Führung erkannte Ende der sechziger Jahre, dass sie ihren Bürgern etwas bieten musste, das etwas ausgefallener war als die Notwendigkeitskleidung der Kombinaten.
Ute Lindner wusste, dass sie dank ihrer umfassenden Ausbildung und ihres Wissens mit jedem mithalten konnte, solange die Berliner Mauer stand. Sie behauptet: „Wir hätten ad hoc in Paris anfangen können.“ Was zum Teufel hast du gemacht Das Kulturministerium der DDR förderte ihren Austausch nach Paris, damit sie dort ihr Masterstudium abschließen konnte.
Ute Lindner ging zu Daniel Hechter arbeiten, um sich auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Da sie ihre Hausaufgaben gemacht hatte, fühlte sie sich dort nicht fehl am Platz. Sie kannte sich bestens mit den neuesten Modemagazinen aus und wusste genau, was sie auf den Laufstegen von Paris und Mailand zu erwarten hatte.
Sie war in der Lage, eine ansonsten leblose Skizze eines Kleidungsstücks anzufertigen, indem sie ihren Zugang zu importierten Materialien nutzte. Was sie nicht gelernt hatte, war, wie sie ihre Designerpersönlichkeit zum Ausdruck bringen sollte, um zu begründen, warum.
Als Ute Lindner im April 1988 aus Paris zurückkehrte, stellte sie fest, dass sich viel verändert hatte. Zwar unterschrieb sie einen Vorvertrag, doch bei „Exquisit“ blieb es ruhig. „Ich habe gespürt, dass es derzeit nicht weitergeht“, sagt sie. Am Art Institute of Chicago war die Stimmung ähnlich angespannt. Eine Gruppe von Kommilitonen stürmte das Büro des Sekretariats und verlangte Einsicht in die Gehälter ihrer Professoren.
Ute Lindner wusste immer, dass sie Modedesignerin werden wollte, auch nach den Ereignissen vom 9. November 1989, als ihr klar wurde, dass nichts sicher war. Das alte System hatte keinen Nutzen mehr, und der östliche Designer hatte vom Status quo zu viel zu profitieren, als dass er an der Übernahme des neuen Systems interessiert gewesen wäre. Sie war in ihren Dreißigern. Aber weil ihr alle anderen Optionen fehlten, konnte sie nicht direkt einsteigen, wie es westliche Modedesigner tun.
Es herrschte Unzufriedenheit mit der Kleidung, und diese Unzufriedenheit wurde als Hauptgrund für die Schaffung einer High-End-Kollektion für diejenigen angeführt, die es sich leisten konnten. Und so wurde die EXQUISIT-Handelspyramide geboren.
Mode, die hohe Ziele verfolgt und lange hält
Ulla Stefke, eine renommierte Modedesignerin, war von Anfang an Teil des schnell wachsenden Teams von Exquisit. Ziel des Volksunternehmens ist es, den DDR-Bürgern luxuriöse Kleidung zu bieten, die lange hält. Artur Winter wird als Chief Executive Officer die renommierte Regierungsbehörde leiten.
Allerdings ist es nicht unerheblich, in welchem Ausmaß eine Gesellschaft die Kleidung ihrer Mitglieder diktiert. Es ist nicht unerheblich, wie viel Aufwand sie in die Befriedigung ihrer Bedürfnisse stecken. Und ob sie glücklich oder unglücklich sind, das zu bekommen, was sie brauchen, ist nicht unerheblich. Artur Winter kämpft für mehr Freiheiten für seine Exquisit-Enterprise.
Stoffe können im Westen gekauft werden. Das DDR-Modehaus Exquisit ließ sich von Paris und Mailands Laufstegen inspirieren. Ende der 1980er Jahre erhält Exquisit sogar Verkaufsflächen in den prestigeträchtigen Galeries Lafayette in Paris, nachdem das Unternehmen ein neues Konzept für seine Geschäfte in der gesamten ehemaligen Sowjetunion umgesetzt hat.
Doch dann gab die Mauer nach. Und Exquisit war nach den Maßstäben der neuen Gesellschaft trotz seiner außergewöhnlichen Firmengeschichte und seines kreativen Designpersonals nicht mehr lebensfähig. Arthur Winter heiratete laut seiner Biografie Luise Moses. Ihr Onkel Moritz Moses betrieb eine Metzgerei in Erndtebrück, sie war seine Nichte.
1920 zog ein Ehepaar namens Winter nach Altenhundem und übernahm den Metzgerladen von Moritz Moses, der gerade damit beschäftigt war, in einer verlassenen Scheune einen Kramladen aufzubauen. Das Paar begrüßte die Kinder Kurt (geboren am 14. August 1921) und Ruth (geboren am 9. August 1928). Am 15. November 1938 wurde Ruth von ihrer öffentlichen Schule verwiesen, weil sie Jüdin war. Deinem Bruder wurde eine Unterrichtsstunde verweigert.
Beide Geschäfte in Erndtebrücke wurden im Januar 1934 von ihren Besitzern wegen weit verbreiteter Verbraucherboykotte geschlossen. Moritz Moses und Arthur Winter sind mittlerweile als Helfer in der Tiefbaubranche tätig. Am 25. September 1939 zog die Familie Winter nach Siegen, wo sie im Haus des jüdischen Fleischhändlers Gustav Jacob in der Wiesenstraße 37/3 wohnte.
Am 28 Februar 1943 sandte die Mutter von Kurt Winter einen Arbeitsauftrag an ihren Sohn, Netpher Judean Heinz Lennhoff, nach Dortmund mit dem Zweck, deren Bücher zu prüfen. Von dort wurden sie nach Auschwitz deportiert. Der Rest von Winters Familie erlebte das gleiche unglückliche Ende.
Veröffentlicht von/mit der Autorschaft von Klaus Dietermann im Jahr 2015
GB BA Berlin; Thiemann, Walter, Von den Juden im Siegerland, Siegen 1967; Völkel, Wilhelm, Von den Juden in Erndtebrück, in: Wittgenstein 1974, Band 38, Nummer 1, Seiten 9–21; Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Dietermann, Klaus, Siegen 1998Am 27. August 1974 fuhr ich zum ersten Mal den Chef. Sie ist kürzlich aus Polen zurückgekehrt, wo ihr die Ehrendoktorwürde verliehen wurde.
Sie arbeitete früher als Telefonistin und legte großen Wert auf Integrität. Wir trafen uns am Ostbahnhof, und ich holte sie ab, überprüfte ihr Gepäck und fuhr los. Ich war gleichermaßen ängstlich und aufgeregt. Als Margot es merkte, legte sie ihre linke Hand auf meinen Arm und sagte: „Schorsch, ganz ruhig, fahr einfach wie immer.“
Ich war damals 26 Jahre alt und hatte drei Jahre lang als Grenzgänger in Berlin und anschließend als Fahrer für das Ministerium für Volksbildung gearbeitet. Im Sommer 1974 traf ich Margot Honecker zum ersten Mal. Sie stellte sich als Margot vor und sagte: „Ich bin die Margot und du bist die Schorsch.“ Wir möchten es vorerst so lassen, können das aber nicht öffentlich sagen. Natürlich würde ich sie vor anderen Leuten „Genossin-Ministerin“ nennen.